09:45-17:00
Ort der Veranstaltung
Université de LausanneITD-CH 25 Beziehungen knüpfen – in Beziehungen denken. Wie kann Transdisziplinarität neue Denkräume öffnen?
Die diesjährige schweizer Konferenz zu Inter- und Transdisziplinarität (ITD-CH 25) wird in Kooperation mit der Universität Lausanne stattfinden.

Details
Tagesstruktur | Structure de la journée
9h45 – 16h30 mit anschliessendem Apéro
9h45 – 16h30, suivi d’un apéritif
Sprachen: D/F/E, Schlussplenum (Flüsterübersetzung der Programmpunkte im Plenum)
Langues : DE / FR / EN, séance plénière éventuellement avec interprétation simultanée
Programm | Programme (vorläufig | provisoire)
Plenum
Begrüssung / bienvenue
Keynotes
Prof. Laine Chanteloup (CIRM)
Prof. Jérémie Forney (UniNe)
Diskutant: Ephraim Poertner, Critical Scientists Switzerland/UZH
Methoden und Formate erleben, Themen weiterentwickeln | Découvrir des méthodes et des formats, développer des thèmes : interaktive parallele Workshops | Ateliers interactifs
Vernetzung (Poster) | Réseautage (posters)
Plenum
Wissenschaftspolitischer Ausblick | Enjeux de politique scientifique
Moderierte Abschlussdiskussion aus den Workshops der universitären Hochschulen und der FH. Discussion modérée sur les conclusions des ateliers des universités et des HES.
Im Anschluss: Apéro und geselliges Get together | Apéritif et moment convivial
ITD-CH 2025 Beschreibung
Beziehungen knüpfen – in Beziehungen denken.
Wie kann Transdisziplinarität neue Denkräume öffnen?
Datum: Mittwoch 19. November 2025 Ort: Université de Lausanne
Die Wissenschaften stehen unter wachsendem Druck: Einerseits wird die Freiheit von Forschung und Lehre politisch eingeschränkt, andererseits geraten bestimmte wissenschaftliche Praktiken zunehmend unter Kritik. Hochschulen sollen nicht nur Grundlagenforschung betreiben, sondern auch rasch umsetzbare Innovationen – häufig mit technologischem Fokus – hervorbringen, anstatt Raum für komplexe gesellschaftliche Diskurse zu schaffen. Darüber hinaus wird von ihnen erwartet, Arbeitskräfte für den Markt auszubilden, statt junge Menschen zu kritischem Denken und reflektiertem Urteilsvermögen zu befähigen.
Doch komplexe Herausforderungen lassen sich nicht mit einfachen Antworten bewältigen. Sie erfordern vernetztes, relationales Denken, das Zusammenhänge und Wechselwirkungen sichtbar macht. Genau hier setzt die Transdisziplinarität an: Sie ist längst kein Nischenkonzept mehr, sondern wird zunehmend Teil des wissenschaftlichen Mainstreams und ist unverzichtbar, um technologische Innovationen gesellschaftlich zu verankern und soziale Innovationen gleichwertig zu fördern.
Der Dialog zwischen verschiedenen Fachbereichen und Sektoren fördert den Austausch unterschiedlicher Weltbilder. Zudem bringen die Beteiligten vielfältige inner- und ausserakademische Lebenserfahrungen in den Innovationsprozess ein. So entstehen neue Denkräume, in denen tragfähige Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt werden können.
An der ITD-CH 2025 stellen wir daher «Beziehungen» ins Zentrum und fragen:
Wie kann Transdisziplinarität dazu beitragen, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteur:innen der Wissensproduktion und -anwendung zu gestalten und zu stärken? Können institutionelle Veränderungen dabei helfen, gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden?
Wie können pluralistische Denkweisen wissenschaftliche Ansätze weiterentwickeln und neue Beziehungsräume öffnen?
Welche Kompetenzen sind erforderlich, um transdisziplinäre Lehre gezielt auf das Denken in Beziehungen auszurichten?
Inwiefern bieten Konzeptualisierungen wie die «Inner Development Goals» (https://innerdevelopmentgoals.org/framework/) eine Grundlage, um Beziehungen in Forschung und Paxis bewusster zu gestalten? Gibt es weitere vielversprechende Handlungsrahmen, die in Betracht gezogen werden sollten?
Ein idealer Rahmen, um diese Fragen zu diskutieren
Wir freuen uns, die ITD-CH 2025 gemeinsam mit innovativen Hochschuleinheiten – dem Institut de géographie et durabilité (IGD) und dem Centre interdisciplinaire de recherche sur la montagne (CIRM) – ausrichten zu dürfen. Das IGD ist innerhalb der explizit transdisziplinären Fakultät für Geowissenschaften und Umwelt (GSE) der Universität Lausanne (UniL) angesiedelt, zusammen mit eher naturwissenschaftlich geprägten Instituten. Das CIRM ist eines der vier strategischen interdisziplinären Zentren (CIR) an der UniL.
Solche akademischen Kontexte fördern inter- und transdisziplinäres Arbeiten – sei es durch ihre disziplinäre Offenheit, ihre thematische Ausrichtung oder ihre institutionelle Verankerung. Auch ist die Arbeitsweise von Geograf:innen hierfür ein treffendes Beispiel: Sie verfügt über eine lange Tradition, in Beziehungen zu denken und diese aktiv zu gestalten – etwa zwischen Sozial-, Kultur-, Planungs- und Naturwissenschaften, zwischen globalem Süden und Norden, über verschiedene zeitliche und räumliche Ebenen hinweg sowie zwischen Forschung und Praxis. Ähnliche Potenziale finden sich auch in der Nachhaltigkeits- und Gebirgsforschung.
Damit solche Beziehungen nicht nur theoretisch bestehen, sondern auch gelebt werden können, sind die richtigen institutionellen Rahmenbedingungen entscheidend. Wir werden daher auch aktuelle Entwicklungen an Hochschulen und in der Forschungsfinanzierung diskutieren, die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre stärken – und dabei neue Handlungsspielräume ausloten.
Mitwirkung
Teilnehmende der Tagung sind eingeladen, ihre transdiziplinären Arbeitsfelder in Form eines strukturierten Posters zu präsentieren (Template wird zur Verfügung gestellt) – als Ausgangspunkt für Austausch, Sichtbarkeit und Vernetzung innerhalb der Schweizer TD-Community. Interaktive Workshops bieten zusätzlich Gelegenheit, Methoden, Spannungsfelder und neue Perspektiven gemeinsam zu erproben.